sâmbătă, 28 noiembrie 2009

Romano dialecto Burgenland

http://burgenland-roma.at/soziobgld/Selbstbewusstsein/B95trin.htm

Trin tschore fatschuvtscha samahi



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O haburi ar sina taj amen ando Schtacko garude samahi. Mri daj taj lakeri daj naschi pele, mint o harengere, kada le Romen and' astarnahi, mekle len naschi tel dschal. Te uso gadsche latscho nipo sina. Mro dad taj mra babakro mursch uso nimci sina.
Duach o vescha gelo dschi ando jek gav. Odoj ando vesch and'ek tscharko tikno phusano gadschikano kher sina. Mri baba dschalahi te schmuginel, kaj len te hal sina. Te o harengere dschanlahi, hot odoj Roma atschen. Kada mri baba te hal anlahi, te le hareskro delahi, kaj te na la phukal. Sar mro dad upre pelo, hot odoj ando Schtacko atschen, me na dschanav. Kher lo sina usar i front taj rodija len. Leskre dade taj daja le fatschuvtschenca ando logeri legede. On sina schov vaj efta tschvore. Trin pal ale, o kola odoj mule, vaj tharde ule. Mro dad ando trandatrineskro bersch imar uso nimci gelo. Buter Roma, save imar akor andi ischkola gele, uso nimci sina. Ham ando schtarvaldeschudujto bersch usar o nimci ando logeri len legede. Mre dade na legede, mint ando Rusto andi front lo sina. Dosta pal aja ertschavi cajt.

Mri phen, me taj mro phral odoj upro them ajam. Jefkar papal mro dad kher sina ando schtar-valdeschuschtarto bersch, ham iste Betschiste ladija andi Lobau. Odola divesa pedar Betschiste but bombn tel tschikerde taj odoj mulo. Sina lo bischuschov berschengero. Afka mri daj trin fatschunca pal atschini. Sar schunde, hot o haburi ar hi papal kher gele. Khere trin khera, Romane terde mekle, jek baruno kher terde mekle. Mri daj amenca odoj usi muam at-schlahi. Mri muam ando KZ Lackenbach sina. Oj li sivlahi. Mri daj mursche peske lija taj Boslinate cidija. Mra phenja taj mre phrale peske lija. Me usi mri muam atschijom. Mri muam bokreti bikenlahi taj kartschi le rajenge upre tschalavlahi. Kada i mischa ar sina, o raschaj mindig and' amen loninlahi upre kafe taj reteschkija. Akor papal kher manca dschalahi oda dugo drom. Ando kurko jefkar uso umlino te thol dschalahi. Me le grastenge cuj dikahi, upro rito sar han. Te roka len sina. Use oja na meklahi man o monari, mint schaj man dandertscha-hi. Ando umlino man lenca lelahi taj sikavlahi mange sar o roscho elim ol. O monari latscho manusch sina. Ov afka use mande sina, sar mro dad te ujahi. Uso monari schukar divesa terdschivtschom, so use mri muam somahi. Te lakero phral kurkeskero use late avlahi. Oda andri bar i sir cilon halahi. Te but thardi taj muschto pilahi.

Jek di putertscha i muam pro mauntl taj sitscha mange harni holef taj subujn. Kurkes-kero urtschaja man schukar taj geli manca uso fotograf. Oda mero umlino atschlahi. Tel man lija taj Erbate kipi kertscha. O kipo meg akan mande hi.

Kada o Linai ar sina, iste andi ischkola gejom. Taschka mange sitscha, so pedar i lapicka schaj ledschahi. Odoj kesdintschom andi ischkola te dschal. O gadsche bi diknahi, kada me duach o gav andi ischkola dschahi. Adi dschanav, so pumenge o gadsche gondolinlahi. Mint anglo haburi, romane tschave na tromanahi vidschik andi ischkola te dschal.

Me balutno somahi taj meg som. Ham te pisinel iste tschatschon siklijom. O meschteri pentscha mange: "Liker tro balutno va pedar o schero taj siklov afka te pisinel!" Latscho jek kurko pekamlo mange, akor na pekamlom mro va pedar o schero buter te likerel. Afka tschat-schon siklijom te pisinel. O kola butscha schaj te baluton kerahi. Ando erschti bersch phare man kerahi ando lejsinschago. Kher nana niko, ko man schaj sikatschahi. Ham o meschterri na mekla man beschlo, upre uschtschitschom andi dujti klas. Adaj nasvalo meschteri sina. Use odoleste pal planate i vora khetan schuscharahahi taj akor sikavlahi amen te pisinel, te lesinel, taj te genel. Trin raklore taj me somahi.

Wir waren drei arme Kinder
Der Krieg war aus und wir waren in der Steiermark versteckt. Meine Mutter und ihre Mutter sind davongekommen, denn die Gendarmerie ließ sie davongehen. Auch bei den Gadsche waren gute Leute. Mein Vater und der Mann meiner Großmutter waren bei den Soldaten. Durch die Wälder ging es bis ins Dorf. Dort im Wald in einem Graben war ein strohgedecktes Bauernhaus. Meine Großmutter ging schmuggeln, damit sie zu essen hatte. Auch die Gendarmerie wusste, dass dort Roma wohnten. Wenn meine Großmutter Essen brachte, gab sie auch dem Gendarmen, damit er sie nicht verriet. Wie mein Vater draufgekommen ist, dass sie in der Steiermark wohnen, weiß ich nicht. Er war von der Front zuhause und hat sie gesucht. Seinen Vater und seine Mutter mit den Kindern haben sie ins Lager gebracht. Sie waren sechs oder sieben Kinder. Drei sind zurückgekommen und die anderen sind dort gestorben oder wurden verbrannt. Mein Vater ging im 33er Jahr schon zu den Soldaten. Mehrere Roma, die damals schon in die Schule gingen, waren bei den Soldaten. Aber im 42er Jahr wurden sie von den Soldaten weg ins Lager gebracht. Meinen Vater haben sie nicht (ins Lager) gebracht, weil er war in Russland an der Front. Genug von dieser schlechten Zeit. Meine Schwester, ich und mein Bruder sind dort auf die Welt gekommen. Einmal war mein Vater wieder zu Hause im Jahr 44, aber er musste nach Wien fahren in die Lobau. Dieser Tage wurden über Wien viele Bomben abgeworfen, und er starb dort. Er war 26 Jahre. So ist meine Mutter mit drei Kindern zurückgeblieben. Wie sie gehört haben, dass der Krieg aus war, gingen sie wieder heim. Zuhause hatten sie drei Roma-Häuser stehen, ein Steinhaus haben sie stehen lassen. Unsere Mutter blieb mit uns dort bei meiner Tante. Meine Tante war im KZ Lackenbach gewesen. Dort hat sie genäht. Meine Mutter nahm sich einen Mann und zog in einen anderen Ort. Meine Schwester und meinen Bruder hat sie zu sich genommen. Ich blieb bei meiner Tante. Meine Tante verkaufte Blumen und legte den Damen die Karten. Jeden Sonntag ging sie mit mir 5 km in die Kirche. Nachdem die Messe aus war, lud uns immer der Pfarrer ein auf Kaffee und Strudel. Dann ging sie wieder mit mir den langen Weg nach Hause. Einmal in der Woche ging sie zur Mühle waschen. Ich sah den Pferden zu, wie sie auf der Wiese fressen. Auch einen Fuchs hatten sie, zu diesem ließ mich der Müller nicht, weil er mich beißen hätte können. Er nahm mich in die Mühle mit und zeigte mir, wie das Getreide gemahlen wird. Der Müller war ein guter Mann. Er war so zu mir, als wäre er mein Vater gewesen. Bei dem Müller habe ich schöne Tage erlebt, als ich bei meiner Tante war. Auch ihr Bruder kam sonntags zu ihr. Der hat aus dem Garten Zwiebel als Ganzer gegessen. Auch viel Schnaps und Most hat er getrunken. Eines Tages trennte die Tante den Mantel auf und nähte mir eine lange Hose und einen Rock. Sonntags zog sie mich schön an und ging mit mir zum Fotografen. Der wohnte neben der Mühle. Er hat mich aufgenommen und machte in Oberwart die Bilder. Das Bild habe ich jetzt noch.
Als der Sommer aus war, musste ich in die Schule gehen. Eine Tasche hat sie mir genäht, die ich über die Schulter tragen konnte. Dort fing ich an in die Schule zu gehen. Wie die Gadsche geschaut haben, als ich durch das Dorf in die Schule ging. Heute weiß ich, was sich die Gadsche gedacht haben. Denn vor dem Krieg durften Romakinder nicht überall in die Schule gehen.

Ich war Linker und bin es noch. Aber das Schreiben musste ich rechts lernen. Der Lehrer sagte zu mir: "Halte deine linke Hand über den Kopf und lerne so schreiben!" Gut eine Woche habe ich gebraucht, dann musste ich meine Hand nicht mehr über den Kopf halten. So habe ich rechts schreiben gelernt. Die anderen Arbeiten konnte ich auch links machen. Im ersten Jahr habe ich mich im Lesen schwer getan. Zu Hause war niemand, der es mir zeigen hätte können. Aber der Lehrer ließ mich nicht sitzen, ich bin in die zweite Klasse aufgestiegen. Da war ein kranker Lehrer, bei dem haben wir nachmittags den Hof zusammengeputzt, dann hat er uns schreiben, lesen und rechnen gelernt. Drei Buben und ich waren es.

In: Dieter W. Halwachs: Amaro Vakeripe Roman hi. Unsere Sprache ist Roman. Texte, Glossar und Grammatik der burgenländischen Romani-Variante. Klagenfurt: Drava-Verlag, 1998.